Kognitive Dissonanz

(© Melanie Vogel) Kognitive Dissonanz ist ein Begriff aus der Psychologie, bei der das unangenehme Gefühl entsteht, wenn wir widersprüchliche Gedanken, Überzeugungen oder Einstellungen haben oder wenn unsere Handlungen im Widerspruch zu unseren Überzeugungen stehen. Kognitive Dissonanz erzeugt eine Art von innerem Spannungszustand, der dazu führen kann, dass der betroffene Mensch nach Möglichkeiten sucht, um diesen Konflikt zu lösen und wieder innere Kohärenz herzustellen. Kognitive Dissonanz kann jeden Menschen treffen und grundsätzlich in verschiedenen Lebensbereichen und Lebenssituationen auftreten, sei es z.B., wenn es um politische Überzeugungen, Kaufentscheidungen oder zwischenmenschliche Beziehungen geht. Kognitive Dissonanz ist ein wichtiger Aspekt der menschlichen Kognition und bietet Einblicke in das Verhalten und die Entscheidungsfindung von Menschen.

Der Konzept der kognitiven Dissonanz wurde erstmals vom amerikanischen Psychologen Leon Festinger in den 1950er Jahren entwickelt. Er postulierte, dass Menschen ein natürliches Bedürfnis nach Konsistenz in ihren Gedanken, Überzeugungen und Handlungen haben. Wenn jedoch Unstimmigkeiten auftreten, verspüren Menschen eine Unbehaglichkeit, die sie motiviert, diese Diskrepanz zu reduzieren.

Es gibt verschiedene Wege, wie Menschen mit kognitiver Dissonanz umgehen können:

Veränderung des Verhaltens:
Eine Möglichkeit, kognitive Dissonanz zu reduzieren, besteht darin, das eigene Verhalten zu ändern, um es mit den bestehenden Überzeugungen in Einklang zu bringen. Zum Beispiel könnte jemand, der sich umweltbewusst sieht, sein Verhalten ändern, um weniger Energie zu verbrauchen.

Veränderung der Überzeugungen:
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die eigenen Überzeugungen oder Gedanken zu ändern, um sie mit dem Verhalten in Einklang zu bringen. Dies könnte bedeuten, dass jemand seine Meinung ändert, um den Widerspruch zu beseitigen.

Hinzufügen neuer Informationen:
Menschen könnten auch versuchen, neue Informationen zu finden oder zu interpretieren, um ihre Widersprüche aufzulösen und ihre Gedanken und Handlungen in Einklang zu bringen.

Rationalisierung:
Eine weitere Coping-Strategie besteht darin, Widersprüche durch Rechtfertigungen oder Erklärungen zu glätten, um die eigene innere Unbehaglichkeit zu reduzieren.

Vermeidung:
Manche Menschen versuchen außerdem, den Konflikt zu vermeiden, indem sie bestimmte Gedanken oder Situationen meiden, die ihre Dissonanz auslösen könnten.


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